Alles über Sylt

Blick von der Hörnumer Odde hoch nach Westerland. Bild: © Ralf Roletschek Ralf Roletschek, 13-09-29-nordfriesisches-wattenmeer-RalfR-05, CC BY-SA 3.0

Allerlei Seemannsgarn rankt sich um die größte deutsche Nordsee-Insel, und allein die vielen Hünengräber und Tunnel sind stumme Zeugen unserer Vorfahren. Am Heimatmuseum Keitum erzählen riesige Walknochen von dem kleinen, bescheidenen Wohlstand, den die Sylter im 17. und 18. Jahrhundert durch Fischfang und Austernzucht erhielten. Dann kamen die Künstler.  

Es zieht sie nach dem Deutsch-Dänischen-Krieg 1864 auf die Insel, Sylt fällt an die Preußen und wird zum Seebad. Auch der Tourismus wächst langsam und spätestens seit dem Bau des Hindenburgdamms 1927 gibt es kein Halten mehr: Maler, Lebenskünstler und Schriftsteller der Weimarer Republik erobern Kampen. Thomas Mann, Stefan Zweig und Hermann Hesse, Emil Nolde und Marlene Dietrich sorgen dafür, dass der kleine Ort Kampen zu einer Künstler-Kolonie wird. Spätestens seit diesem Zeitpunkt sind die Sylter mit seltsamen und partyhungrigen Besuchern vertraut. 1960 feiert Gunter Sachs mit seiner damaligen Frau Brigitte Bardot wilde Parties an der Buhne 16 – der Ort wird zum berühmtesten deutschen FKK-Strand. Noch heute trifft sich in Kampen alles was Rang und Namen hat. Dort wird der Strönwai auch „Wiskymeile“ genannt. In der kleinen Straße findet ihr Luxus-Boutiquen unter Reet – das ist ziemlich einzigartig auf der Welt. Hier ist auch das legendäre Gogärtchen. Ich bin schon einmal in den Genuss gekommen und fand es köstlich. Wir waren in einer größeren Gruppe und wurden ohne viel Chichi, dafür aber sehr freundlich und norddeutsch bedient. Gleich nebenan ist auch der Nachtclub Pony.
Ob am Strönwai oder auf dem Rest der Insel: Ihr dürft ruhig genau hinschauen. Vielleicht seht ihr einen Promi oder andere interessante Menschen. Denn die kommen alle sehr gerne hierher und ihr intellektueller, naturverbundener oder materieller Reichtum lässt sich auf jedem Parkplatz feststellen. So entdeckt ihr an Buhne 16 oder Sansibar das klapprige Fahrrad und den in die Jahre gekommenen Polo genauso wie den neuesten Porsche oder Tesla. Sylt hat Platz für alle!

6 comments
  1. Ganz feine Seiten zum Lesen und Träumen – freue mich schon wieder auf den nächsten Inseltrip – mach weiter so, ich bin ab jetzt Stammkunde D. aus BO

  2. Ja, die Texte machen Lust die Insel zu entdecken und sich zwischendurch einfach mal hinzuträumen! Werde bestimmt auch Stammkunde! W. aus Berlin

  3. Ein sehr schöner Blog und tolle Fotos, die Lust auf die Insel machen. Mein letzter Besuch ist schon ein paar Jahre her. Jetzt will ich da unbedingt wieder hin.

  4. Dein Blog macht lust auf Meer und mehr.

  5. Dein Blog ist klasse und erfrischend persönlich – gefällt mir sehr gut:-) man spürt, dass Du Dich auf der Insel wohl fühlst und es macht Lust demnächst als Gast auf Deine Scholle zu kommen:-)
    Freu mich drauf. Andrea

  6. Ein sehr schöner Blog über diese traumhafte Insel. Da sehne ich mich doch unmittelbar nach einem Spaziergang am Roten Kliff entlang. Im Sonnenuntergang, durchgepustet von einer kräftigen Brise aus West-Südwest. Horizont, Wellen, Möwen gucken und Uwe-Düne einen guten Abend wünschen.

    Schön wär’s, wenn man sich auch in Zukunft dann bei Wonnemeyer mit Blick auf’s Meer wieder aufwärmen könnte.

    Freue mich auf weitere Beiträge.
    Gruß aus Hamburg.

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